Ein Blick in die Irrungen religiösen Glaubens – Teil 1

Da die Sintflut mindestens 150 Tage dauerte (gemäss Genesis 7:24), konnte es sich nicht um einen riesigen Tsunami handeln, der lediglich die Region im Nahen Osten verheerte und sich Richtung Ararat wälzte, sondern um eine Wasserflut, welche die ganze Erde, also sämtliche Kontinente überdeckte. Da stellt sich die Frage: Woher kam das viele Wasser? – Wenn das gesamte Festland der Erde während Monaten mit Wasser zugedeckt war, also auch die 8000er im Himalaya, dann hätte das Wasser in den Ozeanen um mehrere tausend Meter sinken müssen, damit auf dem Festland für die Sintflut genügend Wasser verfügbar gewesen wäre. Folglich hätten die physikalischen Gesetze, wie z.B. jenes der Schwerkraft, temporär ausser Kraft gesetzt werden müssen, und grosse Gebiete der Ozeane hätten während der Sintflut trocken gelegen. Um es bildlich auszudrücken: Über dem Festland hätte sich eine Art Wasserglocke ausbreiten müssen, die während Monaten hätte stabil bleiben müssen. – Wissenschaftlich Gebildete sind hiermit eingeladen, sich das Szenario selbständig weiter auszumalen.

Weiter heisst es in Genesis 9:18,19: «Die Söhne Noahs, die aus der Arche gingen, waren Sem, Ham und Japhet. Ham aber ist der Vater Kanaans. Diese drei sind die Söhne Noahs, und von ihnen aus hat sich die ganze Erde bevölkert.»

Frage: Wie konnten sich aus Noahs Nachkommenschaft (drei Söhne und deren Ehefrauen) innerhalb von wenigen Jahren die gelben, schwarzen und roten Rassen entwickeln?
Und wie steht es mit den heutigen Sprachen, z.B. Chinesisch, Arabisch, Finnisch, Deutsch und Swahili usw., die sich logischerweise nur aus Noahs Sprache resp. Idiom heraus entwickeln konnten? (Wer nun als Erklärung auf die Sprachverwirrung nach dem Sturz des Turms zu Babel hinweisen will, der sei gewarnt: Zu jenem Vorfall hätte ich ebenfalls etliche Fragen auf Lager, auf welche die Bibel mir keine befriedigende Antworten gibt.)

Die vorgängig geschilderten Ereignisse umfassen lediglich einen sehr kleinen Teil der sogenannten Geschichtsbücher des Alten Testaments, den Fünf Büchern Moses, die zusammen mit den prophetischen Büchern der jüdischen Thora entsprechen. Diese Geschichtsbücher bilden das Fundament des jüdischen und christlichen Glaubenssystems und werden nach wie vor von Millionen Gläubigen Wort für Wort als wahr geglaubt bzw. gewähnt. Für solche Menschen wären die vielen Fragen, die ich in diesem Artikel gestellt habe, höchstwahrscheinlich Gotteslästerung. Vermutlich würde ihr Glaubenswahn schon zu Beginn des Artikels einen ‹Lese-Bremsvorgang› auslösen, um sie vor einer Versündigung zu bewahren. Mit stark erhöhtem Puls würden sie sich in ihr Glaubenskonstrukt-Schneckenhaus zurückziehen und Gott danken, dass er sie vor einer Sünde bewahrt hat. Wie heisst es doch in einem Lucky-Luke-Cartoon: «Lassen wir das Pferd sich darum kümmern, das hat einen grösseren Kopf.»