Die Schweiz als Satellitenstaat der USA?

Eine solche Idee erscheint dem normalen Schweizer wohl geradezu abstrus und unmöglich. Die Schweiz - für ihre Neutralität und Humanität und als unabhängiger, freiheitsliebender Rechtsstaat weltweit bekannt und berühmt - unter der Fuchtel einer Grossmacht? Gegängelt und bevormundet vom Unrechtsstaat USA? Die Schweiz, ihrer Freiheit, ihrer Rechtsstaatlichkeit, ihrer Neutralität beraubt und unter dem Protektorat Amerikas stehend? Eine solche Horrorvorstellung erscheint dem normalen, weltpolitisch nicht überaus gebildeten Schweizerbürger absolut undenkbar. Und doch ist gerade diese Vision seit neuestem in greifbare Nähe gerückt und sie wird sich sehr schnell verwirklichen, wenn unsere Bundesräte und politischen Parteiführer ihre unbedachten Überlegungen und Pläne weiterhin so dumm und kurzsichtig in die Welt hinausposaunen und diese womöglich sogar noch verwirklichen.

Verschuldet hat diese dunkel am schweizerischen Polithorizont dräuende Katastrophensituation unsere neue Aussenministerin Micheline Calmy-Rey mit ihrem unbedarften Geschwätz von einem Asylangebot für Sadsam Husain in der Schweiz. Als ich davon hörte, ist mir das Herz express in die Hose gerutscht und ich bin vor Schreck beinahe aus den Pantinen gekippt. Wie blöde und kurzsichtig muss man sein, um auf eine solche hirnverbrannte Idee zu kommen und diese gar noch unter dem Beifall der eigenen Parteiangehörigen lautbar werden zu lassen? Und wie viel blöder, unbedarfter, gedankenloser und kurzsichtiger muss man sein, um einen solchen hirnrissigen Blödsinn auch noch zu bejubeln, anstatt eine solche Person stehenden Fusses zurückzupfeifen und in ihre Schranken zu verweisen. Das ist aber bei Frau Calmy offenbar nicht so leicht, denn wie viele dumme Menschen ist sie auch noch frech, unbelehrbar und rücksichtslos, was sich schon unmittelbar nach ihrer Wahl zeigte, als sie meinte, sich uncleverererweise mit dem amerikanischen Aussenminister Colin Powell anlegen und ihn massregeln und nach ihrer Pfeife tanzen lassen zu müssen. Ein Unterfangen, mit dem sich nicht nur sich selbst, sondern die Schweiz der Lächerlichkeit preisgegeben und unserem Land und der weltpolitischen Lage mehr geschadet als genützt hat. Das aber scheint ihr nicht einmal bewusst geworden zu sein, denn wie hätte sie sich andernfalls dazu hinreissen lassen, ihr Land mit dem Asylangebot an Saddam Husain zu verraten?

Selbst ich als völlig unpolitischer Mensch weiss aus der Zeitungslektüre und der Tagesschau im Fernsehen, wessen Geistes Kind Saddam ist: Ein Mordbube, der nicht davor zurückschreckt, seine eigenen Schwiegersöhne abmurksen zu lassen; ein Despot, der sein Volk ins Elend gerissen hat und es seit Jahrzehnten den menschenunwürdigsten Umständen überlässt; ein Machtgeiler und Gewissenloser, der nichts anderes anstrebt als die Befriedigung seiner Machtbesessenheit, und der vor keinem Mord, keiner politischen Intrige und keinem Krieg zurückschreckt, solange sie ihm die Sicherung seiner Macht versprechen. Wie kann da eine Aussenministerin, die doch eigentlich den Überblick über die Weltlage haben und die Eigenheiten und Qualitäten sowie die Macken und Beweggründe der Herrscher dieser Welt bestens kennen sollte, auf eine derart dumme und abwegige Idee kommen, einem solchen Despoten Asyl in der Schweiz abzubieten? Glaubt sie vielleicht, dass das Asyl im Rechtsstaat Schweiz den miesen, mordgierigen und machtlüsternen Charakter Saddams auf einen Schlag läutern und er unter ihrem Einfluss zu einem harmlosen Engel würde?