Leserbrief und Frage

  1. Es gibt Übungen und Fragen, mit denen Sie sich selbst besser kennenlernen können, wobei die Frage ‹Wer bin ich?› wohl die wichtigste ist.

Also ist der wichtigste Schritt auf dem Weg zu mehr Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und Selbstwert für Sie der, sich selbst besser kennenzulernen. Nicht selten ist das eigene Bild, das Sie sich von sich selbst machen, sehr stark verzerrt. Daher sehen Sie sich z.B. ganz anders usw., als sie wirklich sind. Wie jeder Mensch haben aber auch Sie viele bemerkenswerte und liebenswerte Seiten an sich, wie auch Eigenschaften, Fähigkeiten, Gewohnheiten und Verhaltensweisen, die Sie wertvoll und einzigartig machen. Also gilt es, dass Sie sich selbst aus einer liebevollen und sozusagen erhöhten Distanz – wie von einem Podium herunter – beobachten und betrachten und sich einmal so kennenlernen, wie Sie das auch bei einem anderen Menschen tun würden.

  1. Zu lernen ist, dass Sie sich selbst anzunehmen und ein gesundes Selbstbewusstsein sowie eine gesunde Selbstsicherheit und eine Selbstwertigkeit erschaffen, denn das entspricht einer unbedingten Notwendigkeit, wobei das Ganze auf der Basis einer Selbstakzeptanz zu geschehen hat. Nur dann, wenn Sie sich selbst annehmen und Sie zu sich selbst stehen, verfügen Sie auch über ein Selbstbewusstsein, über Selbstsicherheit und über einen gesunden Selbstwert.
  2. Sich selbst zu akzeptieren und freundlicher zu sich selbst zu sein ist absolut unumgänglich, wobei dies jedoch nicht einfach ist, weil Sie bewusst damit aufzuhören haben, sich selbst zu kritisieren, mit sich selbst zu hadern und sich zu minimieren, sei es in bezug auf Ihr Dasein und Leben, Ihre Intelligenz, Ihr Aussehen, Ihre Gewohnheiten oder Handlungs- und Verhaltensweisen usw. So haben Sie auch damit aufzuhören, kein gutes Haar an sich selbst zu lassen, wie es auch notwendig ist, die innere nörgelnde Stimme zum Schweigen zu bringen, die Ihnen weismachen will, dass Sie in sich gefangen seien. Sie haben sich selbst frei, friedlich, liebevoll und harmonisch zu sehen und sich bewusst zu sein, dass dies auch tatsächlich so ist. Grundlegend dürfen Sie mit sich selbst nicht strenger sein, als Sie es mit jedem anderen Menschen sind.
  3. Selbstannahme können Sie im Alltag üben und praktizieren, z.B. so, wenn Sie sofort die eigenen Gedanken und Gefühle stoppen, wann immer diese etwa in der Art und Weise auftreten: «Ich blöder Mensch» oder «Ich mache immer alles falsch» usw. Je öfter Sie sich solcher innerer Kritik bewusst werden, desto leichter wird es Ihnen fallen, diese Sätze durch etwas Liebevolles und Versöhnliches zu ersetzen, wie z.B. «Was ich eben getan oder gedacht habe, war nicht gerade toll, aber ich mache es gleich viel besser.»
  4. Konzentrieren Sie sich auf Ihre positiven Eigenschaften, niemals jedoch auf Ihre Schwächen. Wenn Sie Ihren Blick immer nur darauf richten, was Sie nicht können, nicht verstehen oder schlecht machen, dann bekommen Sie ein falsches Bild von sich. Also ist es notwendig, dass Sie immer nur an all das denken, was Sie gut machen und was Sie richtig können. In Ihrer Art sind Sie einzigartig, und es ist gut und sehr erfreulich, dass es Sie gibt. Tatsächlich gibt es nichts, das Sie nicht können oder nicht zu erlernen vermögen, auch jene Dinge, welche Sie gerne beherrschen möchten. Also gibt es keinen Grund, sich deswegen zu bedauern – fällen Sie lieber die Entscheidung, alles zu erlernen was Sie wollen und was Sie gerne tun möchten.