Hass macht den Menschen zum Unmenschen

Hass bedeutet für jeden Menschen, der davon betroffen ist, dass er einen persönlichen und erbitterten Kleinkrieg führt, weil er in sich gegen einen oder mehrere andere Menschen, gegen irgendwelche Dinge oder sonstiges ein extremes Feindbild geschaffen hat, das es unbedingt zu zerstören gilt. So wird das Ausleben des Hasses für den davon befallenen Menschen zur Lebensaufgabe.
Hass ist eine durch den Menschen selbst erschaffene destruktive Triebkraft in Form einer psychotischen Krankheit. In diesem Zustand begräbt er in seiner Psyche und in seinem Bewusstsein alles unter einer abgrundtiefen Wut – die Liebe, den Frieden, die Freiheit und Harmonie, die Freude, das Mitgefühl zu sich selbst und zu den Mitmenschen, die Hoffnung und Zuversicht usw. Genau das Gegenteil aber ist notwendig, ein Leben zu führen, das menschenwürdig ist und es auch erfüllt. Also ist es notwendig, dass der Mensch, der dem Hass verfallen ist, in sich das Mitgefühl wiedererweckt, und zwar sowohl für sich selbst wie auch für die Mitmenschen und die ganze Umwelt. Und das ist unbedingt notwendig, denn der Hass ist, genauso wie die Liebe, eine ungeheure menschliche Energie. Während die wahre Liebe, wenn keine Ausartung erfolgt, jedoch keinerlei Grenzen des Guten und des Besten kennt und alles in diesem Sinn verwirklicht, ist der Hass ein ungeheuer starker und den Menschen beherrschender Zerstörer übelster Form. Hass ist der Gegenspieler der Liebe und des Mitgefühls. Und ein Mensch, der dem Hass verfallen ist, kann nur für sich selbst existieren, denn ein Nebeneinander mit Liebe, Mitgefühl, Frieden, Freiheit, Harmonie, Gleichheit und Gleichberechtigung kann es nicht geben.
Wird der mental schwache und labile Mensch, der nicht selbstbewusst die schöpferisch-natürlichen Gesetze und Gebote befolgt und nicht darin gefestigt ist, in irgendeiner Art und Weise angegriffen, gedemütigt und unterdrückt, dann überwiegen diese Faktoren und zerstören das Mitgefühl. Nur ein in den natürlichen Schöpfungsgesetzen und Schöpfungsgeboten gefestigter Mensch vermag sich der Zerstörung des Mitgefühls und dem Aufkommen von Hass erfolgreich zu widersetzen, während der mental Labile und Schwache alle Variationen des moralischen Abstiegs, des Verlustes der Vernunft und der Logik sowie des Mitgefühls durchläuft und dem Hass verfällt. Gedanken-gefühlsmässige Regungen werden automatisch abgetötet, wodurch selbst Schmerz und Wut vom Hass überlagert und nicht mehr wahrgenommen werden. So werden durch bodenlosen Hass gedanklich-gefühlsmässige Regungen völlig abgewürgt, folglich keinerlei Kontrolle mehr darüber ausgeübt werden kann.
Das erstliche Auftreten von Schmerz und Wut durch Demütigung, Quälerei, Hänselei, Beschimpfung, Beleidigung und Benachteiligung usw. fegen schliesslich den labilen und schwachen Menschen innerlich völlig leer, geradezu wie ein ungeheurer Sturm, der alles wegreisst, zerstört und vernichtet. Innerlich leergefegt, verfällt der Mensch dem Fehlen vernünftiger Gedanken und Gefühle und so zwangsläufig dem Überwiegen von Hass, und zwar darum, weil er in vernünftiger Weise in bezug auf gedanklich-gefühlsmässige Regungen tot und vom eigenen Leid abgeschnitten ist.