Geisteslehrebericht 161–164

In den letzen Monaten haben sich meine bildlichen Erinnerungen an meine Träume sehr gehäuft. Auch wenn ich sie nur zwei- oder dreimal in der Woche ausführlich aufschreibe. Während des Träumens bin ich mir meistens bewusst darüber, dass ich träume, und ich kann während des Träumens denken und somit meine Träume lenken. Ich bin meinem Träumen nicht einfach ausgeliefert, sondern ich bin der Regisseur und somit kreativer Lenker meiner Träume geworden. Das schöpferische Denken bzw. das kreative Denken wird durch die Analyse meiner Träume sehr angeregt, und bei so manchem Traum bin ich selbst sehr erstaunt, was mein Unterbewusstsein da alles kreieren kann. Gerade im Traum weiche ich automatisch ab vom gewohnten Denken, was zur Folge hat, dass sich die Grundeinstellung auf das Wach- bzw. Tagbewusstsein überträgt und sich somit neue Denkansätze für Lösungen von Problemen finden lassen. Die Beschäftigung mit der Traumarbeit fördert meine Kreativität und ist also als ein Kreativitätstraining zu betrachten. Meine Positiv-Träume sind auch Konstruktiv-Träume, weil ich gerade in diesen Träumen neue Ideen und neue Denkansätze kreieren kann, die mir im Alltagsleben enorm weiterhelfen. Mein Traumtagebuch wird immer voller. Es fällt mir bei manchen Träumen doch noch sehr schwer, diese kreativ zu analysieren und zu deuten und eine Traumbewertung und Traumauswertung zu erstellen. Es gibt aber auch Träume, bei denen mir es leichter fällt, diese zu analysieren und zu deuten, da es sich um Wiederholungsträume handelt, die mir eine klare Botschaft übermitteln, die ich sehr gut verstehen kann. Das hat dazu geführt, dass ich in bestimmten Lebensbereichen angefangen habe, mein Denken und mein Handeln zu ändern, da mein Unterbewusstsein mir dafür eindeutige Informationen über mich selbst freigegeben hat und mir somit den richtigen Weg weist. Mir ist bewusst, dass kreatives Denken keine spezielle Besonderheit, sondern eine in jedem Menschen steckende Fähigkeit ist, die er von Natur aus hat. Diese Fähigkeit wird durch unser zivilisiertes und nicht bildhaftes Denken in der westlichen Welt leider unterdrückt. Sehr viele Menschen leben in der Annahme, alles wäre schon entdeckt und es gäbe nichts Neues mehr zu entdecken. Die meisten Menschen bei uns sind von festen Einstellungen geprägt und haben nicht mehr den Drang, Geheimnisse zu ergründen oder einfach ihre gewohnte Denkschablone zu verlassen.
«Die Fähigkeit des Staunens und Wunderns ist dem erwachsenen Menschen nicht mehr gegenwärtig, weil er sich an alles Staunenswerte gewöhnt, je älter er wird. Der Grund liegt also nicht darin, dass der Erwachsene sich alles Staunenswerte und Wundernswerte, alles Neue und alle Wunder erklären könnte; nein, er hat sich einfach mit allem dermassen abgefunden, dass er alles als selbstverständlich hinnimmt und folglich auch keine Fragen mehr hat. Die Selbstverständlichkeit allen Dingen gegenüber macht den Menschen gleichgültig und lässt ihn in ein Meer der Denkfaulheit und in einen Strom der Kreativitätsarmut fallen, woraus er sich nicht mehr zu befreien vermag.»
Dies ist wohl ein Grund mehr, sich mit der Welt der Träume zu befassen. Die gesamte Traumarbeit ist ein sehr guter Weg, die versteckte und unterdrückte Kreativität wieder zu wecken und sie aus dem Gefängnis des falschen Denkschemas zu befreien, damit sie trainiert und ausgelebt werden kann.