Leserfrage

Der Erdenmensch lebt in einer Welt des Materialismus und dieser ist nicht gleichzusetzen mit der schöpferischen Existenz und dessen Wirken. Demgemäss muss auch von der rein materiellen Seite des Lebens ausgegangen werden, wenn die Chancen eines Menschen zu Beginn seines Lebens betrachtet werden. Das bedeutet, dass die Chancen und Möglichkeiten eines Menschen bei seiner Geburt durch die materiellen Umstände bestimmt werden, die bei seinen Eltern vorherrschen. Dies bezieht sich auch auf die materielle Bewusstseinshaltung der Eltern, Geschwister und Verwandten usw., die dann auch für die Erziehung zuständig sind. Doch da jeder Mensch die Selbsterziehung an die Hand nehmen muss (was leider nur von wenigen getan wird), bestimmt er selbst, was letztendlich persönlichkeits-, charakter-, tugend- und be-rufs-, handlungs-, gefühls- und gedanken- sowie emotionsmässig aus ihm wird. Also hat jeder Mensch sein gesamtes Leben immer selbst in der Hand, und zwar in absolut eigener Verantwortbarkeit in jeder Beziehung. So spielt es also keine Rolle, in welche Lage, Familie oder Situation usw. ein Mensch hineingeboren wird, denn sein eigenes freies Denken, Fühlen und Handeln bestimmt, was, wie und wer er wirklich wird. Es ist also auch nicht die Gesellschaft, die ungerechterweise so aufgebaut sein soll, dass es einigen Menschen leichter und den anderen schwerer gemacht wird, etwas zu werden, Anerkennung zu erlangen, Erfolg zu haben, sich der Kriminalität oder dem Verbrechen zuzuwenden, reich oder arm oder gut oder böse oder positiv oder negativ zu sein. In Selbstverantwortung resp. in voller Verantwortbarkeit für alle Dinge und Lebensumstände ist immer und restlos der Mensch selbst der Macher und Gestalter. So gelangt der zu Höherem, Besserem, Fortschritt und Erfolg, der sich bewusst und in Verantwortlichkeit darum bemüht. Wer dies jedoch nicht tut, bleibt unten liegen oder läuft einfach mit der grossen Masse mit, die ihr Leben nur fristet, jedoch nicht bewältigt und nicht zur bewussten Evolution und zum bewussten Erfolg nutzt. Und gerade diese Tatsache will der Erdenmensch nicht wissen und nicht anerkennen, und praktisch alle grossen Philosophen haben darüber nur vage Andeutungen gemacht - wenn überhaupt -, weil auch sie, wie die grosse Masse, die Tatsächlichkeiten des Lebens und des Geistes sowie des Bewusstseins, der Psyche, der Persönlichkeit und des Charakters sowie der Tugenden und der schöpferisch-geistigen Gesetze und Gebote nicht erkannt haben.

Was nun die Tatsache dessen betrifft, dass alle Schuld und alle Fehler jeweils im aktuellen Leben behoben und bewältigt und also nicht in das nächste Leben hinübergenommen werden resp. dass nicht im nächsten Leben dafür gebüsst oder einfach ein den begangenen Fehlern und Schulden gemässes Leben geführt werden muss, ist zu sagen: Die Karma-Lehre, wie sie in der Form gelehrt wird und weltweit verbreitet ist, dass gemäss dem zuvorigen Lebenswandel usw. das nächste Leben nach der Wiedergeburt geprägt sei, entspricht einer Irrlehre sondergleichen, die aus dem Unverständnis und der Unkenntnis dessen heraus entstanden ist, wie die schöpferisch-geistigen Gesetze aufgebaut sind und funktionieren und wie der ganze Sachverhalt eigentlich ist.