Starburst-Galaxie mit Supernova

Im 'Science' 264, 3421343, 1994 wurde berichtet, dass beim Vergleich von zwei im Abstand von 18 Monaten elektronisch aufgenommenen Infrarotbildern im Jahre 1993 eine Supernova im Sternbild des Grossen Bären entdeckt wurde. An und für sich wäre das nichts Besonderes und nichts Aufregendes, denn jährlich werden in weit entfernten Galaxien insgesamt zwischen 20 und 35 solcher Stern- resp. Sonnenexplosionen beobachtet und registriert.

Die Beobachtung der Supernova im Grossen Bären ist aber von ganz besonderer Art, denn sie fand in der Galaxie NGC 3690 statt, die von dichten Staubwolken umgeben ist und wo schon im Jahre 1992 eine Supernova entdeckt wurde. Die Galaxie NGC 3690 gehört zur Klasse der Starburst-Galaxien und ist 150 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. In Starburst-Galaxien entstehen Sterne/Sonnen in abnormal grosser Zahl, was eine ungewöhnlich hohe und intensive Leuchtkraft bedingt.

Starburst-Galaxien entstehen durch die und bei der Kollision zweier Galaxien. Dies jedenfalls nehmen die irdischen astronomischen Wissenschaftler an, wobei sie jedoch auch noch alternative Erklärungen haben. Stern- resp. Sonnenkollisionen und Galaxienkollisionen sind zwar sehr selten, doch werden interstellare Gaswolken komprimiert, was ihren gravitationellen Kollaps und die anschliessende Bildung massereicher Sonnen in enormer Zahl bedingt. Solche Sterne/Sonnen entwickeln sich äusserst schnell, und schon nach einigen zehn Millionen Jahren sind ihre Wasserstoffvorräte erschöpft, wonach sie explodieren und zu Supernovae werden. Durch die Beobachtung von zwei Supernovae in ein und derselben Galaxie wird die Kollisionstheorie bezüglich der Starburst-Galaxien auf eindrückliche Weise bestätigt.

Billy